Die Desorientierungstage sind eine interdisziplinäre Vortrags- und Formatreihe engagierter Menschen verschiedenster vor allem akademischer, aber immer gerne auch sonstiger Hintergründe. Anstoß war die betrübliche Feststellung, dass Studierende zu selten über die Grenzen des eigenen Fachs hinauskommen. Spezialisierung und Leistungskultur stehen breiter Neugier oft im Weg.
Mit den Desorientierungstagen möchten wir ungewohnte Perspektiven eröffnen, gesellschaftliche Zusammenhänge reflektieren und künstlerischen Projekten eine Bühne bieten. Unsere Formate konvergieren auf Diskussion und wollen Denkmuster sprengen. Vor allem aber ermöglichen sie bereichernde Bekanntschaften jenseits des eigenen fachlichen Horizonts.
Desorientierungstage gibt es seit dem Sommersemester 2020. Sie sind bei der TU München als Hochschulgruppe eingetragen.
Wir wollen desorientieren angesichts einer Omnipräsenz von Orientierungsangeboten. Denn orientiert wird unter Vorannahmen dazu, wo die Orientierungslosen hinwollen. Gesetzt wird zudem, wohin sie sollen. Der Film läuft schon, please take a seat. Im Vordergrund steht dabei ein enger Zuschnitt auf die eigene Disziplin oder den Arbeitsmarkt.
Komplementär zu klassischen universitären Orientierungstagen wollen wir daher an einschlägigen Stellen Verwirrung stiften. Vielleicht gibt es noch weitere Sichtweisen zu entdecken als die des eigenen Fachs? Vielleicht kann die Uni ein Ort des (Selbst-)Hinterfragens und der Offenheit für Anderes und Andere sein? Wir meinen: es braucht mehr Desorientierung.
Die Desorientierungstage verfolgen keine politische Agenda. Gleichzeitig sprechen wir uns strikt gegen eine unpolitische Haltung aus. Sich unpolitisch zu nennen bedeutet, den Status Quo unhinterfragt aufrecht zu erhalten und somit Verantwortung für denselben zu tragen. Eine „unpolitische“ Haltung ist somit ideologische Augenwischerei. Wir nennen unsere Haltung deshalb negativ politisch: Bei den Desorientierungstagen wird politisch gedacht und politisches Engagement befürwortet – aber keine politische Linie positiv gesetzt. Bis auf die rote Linie, die wir strikt gegenüber allen menschenfeindlichen Bestrebungen und der Befürwortung menschenunwürdiger Lebensbedingungen ziehen.
Die Organisation übernehmen derzeit überwiegend Barbara Brunschweiger, Matthias Lenz, Leon Reichmann, Mahlet Tadesse und Philipp Wissing. Drumherum und/oder ehem. Mitorganisator*innen sind: Tom Diebel, Sarah Maafi, Franziska Schmitt, Inga Seiffert, Fabian Wagner und Lea Württemberger.
Seien es Personen dahinter oder eher davor: in jedem Fall sind natürlich die Wichtigsten alle Vortragenden, die die Desorientierungstage im Laufe der Semester mit Inhalt und Leben füllen!
Wenn Du Fragen oder Feedback hast, kommendes Semester mitwirken möchtest oder einfach nur plaudern willst:
Falls der Button sich weigert: kontakt@desorientierungstage.de
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