programm

Horizonterweiterung vom 15. – 21. November 2021.

Wo? . Überwiegend an zwei Orten:

TUM Stammgelände
Arcisstraße 21
80333 München
Räume 1.221 und 1.229
Wegbeschreibung

LUISE Kulturzentrum
Ruppertstraße 5
80337 München
Raum 4 „Luise tanzt“
Wegbeschreibung

„the situation“:
Aufgrund der Auslastung der bayerischen Krankenhäuser nehmen wir die Infektionsschutzmaßnahmen besonders ernst. An allen Veranstaltungsorten gilt deshalb neben 2G Maskenpflicht und die Einhaltung des jeweiligen Hygienekonzepts vor Ort.

Any Heiterkeit? . Es wird auch Abendprogramm geben.
Infos folgen auf Homepage und Kanälen sozialer Medien.

Und nun: das Programm.

montag

erwartungsvolle Stille

| 17:00 . TUM 1.221 . Ausstellung . Abstract

Vernissage. The beauty of science – keine Plätze mehr!

. Barbara Brunschweiger

| 18:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

Wie sinnvoll ist „bio“? Zur Zukunft der Nahrung – keine Plätze mehr!

. Matthias Lenz und Armin Mauerer

Abendliches Zusammensein im TUM 1.221. The beauty of science bleibt bis Di ca. 22:00 im Raum zu sehen.

dienstag

| 12:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

Zurück zur Natur? Kritik antimoderner Ideologien

. Philipp Wissing

| 14:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

Cultured Meat. Die Rettung der westlichen Esskultur? – fällt COVID-bedingt aus

. Jonathan Scheerer

| 16:30 . Emanuelstraße 16 . Workshop . Abstract

Workshop im Kontaktladen Limit zum Thema Sucht und Konsum

. Kritische Medizin München

mittwoch

| 13:00 . LUISE . Vortrag . Abstract

Authoritarianism in India (eng.)

. Pranav

| 15:00 . LUISE . Vortrag . Abstract

What would Ancient Mayans Advise Today’s Activists? Insights from 5000 years of System Changes (eng.)

. Tiancheng Liu

| 18:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

Rational am Arsch!

. Max Haarich, Institut für Angewandte Paradoxie der Universität von Užupis

Abends liest Laura Späth beim Rauschen&Töchter aus ihrem Buch „About Shame“.
Ort des Geschehens (ohne Anmeldung, aber unter Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen) ist das Lost Weekend (Schellingstr. 3, 80799 München).
Es gilt 2G+.

donnerstag

| 12:00 . LUISE . Vortrag . Abstract

Tiny Forests. The art of modern urban forestry

. Tim Horsch

| 14:00 . LUISE . Vortrag

Über den rechts-links Gegensatz. Kritik und Verteidigung

. Luis Gruhler

| 17:00 . TUM 1.229 . Vortrag . Abstract

Die (Schein-)Heiligkeit des Rechts. Religionsfreiheit revisited

. Marie Müller-Elmau, Paul Dießelberg und Elisabeth Tscharke von recht verblueffend

Im Anschluss an den letzten Vortrag fahren wir ins alte Lichtspielhaus nach Fürstenfeldbruck: Das Theater 4, eine Theatergruppe von Studierenden unter der Leitung von Katharina Holzhey, hat einen Film zu Ideologie und Rationalität geschrieben und gedreht, und wird zum Gespräch nach dem Film vor Ort sein.
Tickets gibt es hier.

freitag

| 10:00 . Exkursion

Besuch der Ausstellung „On Tyranny“ im NS-Dokuzentrum

. Desorientierungstage

| 16:00 . TUM 1.229 . Vortrag . Abstract

The Language of Business oder die Verzerrung der Wirklichkeit

. Victor Wagner

| 18:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

How to: Geschlechtergerechte Sprache. Über die Macht der Worte – keine Plätze mehr!

. Tini Schick

samstag

| 12:00 . LUISE . Vortrag . Abstract

Bioeconomy in Germany. ”wrong track” or driver of sustainable development? (eng.)

. Philipp Neudert

| 15:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

Privacy-preserving face recognition (eng.)

. William Koch

| 17:00 . TUM 1.221 . Workshop . Abstract

Greenwashing. Status Quo, Associations and Debate – keine Plätze mehr!

. ASSOZIATION:E:N (ehem. Agora)

sonntag

| 12:00 . TUM 1.221 . Vortrag . Abstract

Was sind Name und Adresse der unsichtbaren Hand? Zum Verhältnis von Antisemitismus und Elitenkritik 

. Leon Reichmann

gemeinsames Mittagessen

| 16:00 . TUM 1.221 . Workshop . Abstract

Die Pandemie verstehen. Ein Covid-19 Q&A

. Matthias Lenz und Armin Mauerer

 

aus

 

klang

einige abstracts

| Mo 17:00 – Di 20:00 . TUM 1.221 . Ausstellung . zurück zum Programm

The beauty of science. Schönheit in der Komplexität

. Barbara Brunschweiger
(mit einer Prise von Sarah Wali)

Das gegenwärtige Bild von Wissenschaft ist nüchtern, steril, von harten Fakten und hohem Konkurrenzdruck geprägt – mit der Anforderung an den einzelnen Studierenden als Maschine zu funktionieren und produzieren. Obwohl die Schönheit der Wissenschaft in seiner Logik und Beweisbarkeit liegt, ist unser Gehirn nicht dazu ausgelegt, emotionslose Listen und starre Zusammenhänge einzuverleiben und dauerhaft zu speichern – es lernt langfristig über spielerische Assoziationen und irrationale Bilder, und erst neuartige thematische Verknüpfungen ermöglichen es, originelle Ideen zu entwickeln. Diese Ausstellung ist ein Experiment, um neben der wissenschaftsinerten Schönheit der Rationalität auch eine übergeordnete Ästhetik zu finden: Echte, über die Jahre gesammelten Produkte des Studiums (ergo Notizen, Fotos, Zusammenfassungen) von einer kleinen Gruppe Studierender werden in einer kunstvollen Weise arrangiert. Die resultierenden Kompositionen sollen einerseits die inhaltlichen Zusammenhänge über einzelne Fächer hinaus darstellen und die Komplexität wissenschaftlicher Thematiken verbildlichen. Andererseits soll der visuelle Input einen authentischen Einblick in den Studienalltag in der Wissenschaft bieten und die Freude an kreativem Lernen abseits der grau-standardisierten Art und Weise des Herunterschreibens wecken. Um den Desorientierungstagen gerecht zu werden ist es mir ein Anliegen, die Ausstellung als Aufhänger für den persönlichen Austausch mit Studierenden zu nutzen, um interdisziplinäre (soziale und neuronale) Netzwerke zu knüpfen und den Horizont über die eigene Gedankenstruktur hinaus zu erweitern.

| Mo 18:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

Wie sinnvoll ist „bio“? Zur Zukunft der Nahrung

. Matthias Lenz und Armin Mauerer

Nachhaltiger Konsum ist der deutschen Bevölkerung ein immer größeres Bedürfnis. Die Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln steigt stetig. Doch wird die ökologische Landwirtschaft einem Nachhaltigkeitsgedanken im wissenschaftlichen Sinne gerecht? Wir möchten Dogmen von Fakten scheiden, und ergründen, wie die Zukunft der Nahrung aussehen könnte.

| Di 12:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

Zurück zur Natur? Planning the Earth System! Zur Kritik antimoderner Ideologie und der Notwendigkeit, zur konkreten Utopie zurückzufinden.

. Philipp Wissing

„Zurück zur Natur“ – darauf läuft der Tenor vieler kultureller und politischer Programme hinaus. Ob bei Kosmetikprodukten, Impfungen oder Fragen der  klimaverträglicheren Produktion: Ansätze, die propagieren „möglichst wieder den natürlichen Gegebenheiten zu folgen“, sind weit verbreitet. Gleichzeitig bricht sich eine Skepsis gegenüber moderner Ansprüche rationaler Gestaltung und utopischer Politik weiter Bahn, die traditionell mit der Skandalisierung jeglicher Überlegungen in Richtung Planwirtschaft einhergeht, aber auch mit klassisch rechten, regressiven Ideologien. Warum ist Gentechnik derart tabuisiert? Wieso kann man das Wort „Planwirtschaft“ kaum in den Mund nehmen, ohne lächerlich gemacht bzw. Gewaltherrschaftsphantiasien bezichtigt zu werden? Warum ist „Utopist*in“ ein Schimpfwort? Und wieso glauben Menschen eher, dass die Natur „das schon regeln kann“, anstatt auf gesellschaftliche Gestaltungsoptionen zu setzen? Diesen Fragen werden wir uns in historischer, soziologischer und philosophischer Perspektive nähern. Und versuchen, eigene Ressentiments von notwendiger Kritik Entfremdeter Zustände in der Reflexion zu trennen – und vielleicht sogar Bezug zu neuen Horizonten eines gesellschaftlichen Gestaltungsbewusstseins herzustellen.

Zur Einstimmung wird die Lektüre folgender Texte empfohlen:

https://www.designing-history.world/theorie/gegen-die-natur/

https://thebreakthrough.org/journal/no-11-summer-2019/planning-the-earth-system

Und folgendes Video könnte ganz spannend sein:

https://www.youtube.com/watch?v=depgnWtQ4QM

| Di 14:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

Cultured Meat. Die Rettung der westlichen Esskultur?

. Jonathan Scheerer

In-vitro Fleisch, cultured meat oder auch Laborfleisch im Volksmund genannt, könnte einen wichtigen Teil zur nachhaltigen Ernährung der stetig wachsenden Weltbevölkerung beitragen. Um zu verstehen, woher es kommt, wie nachhaltig es wirklich ist und ob sich die Produktion lohnt, werden in diesem Vortrag die Herstellungsprozesse, von der Biopsie bis zu Fertigstellung des Produkts durchleuchtet und mit der konventionellen Produktion von Fleisch verglichen. Wie weit kann man die „Nachzucht“ im Labor treiben – wird es möglich sein ganzes Steak eines Tages nachzubilden, gar zu drucken?

| Di 16:30 . Emanuelstraße 16 . Workshop . zurück zum Programm

Workshop im Kontaktladen Limit zum Thema Sucht und Konsum

Kritische Medizin München

Wir wollen uns mit euch den Kontaktladen Limit anschauen! Hier finden alle Menschen ohne Vorbedingung Hilfe, ob individuelle Unterstützung in einem persönlichen Gespräch oder eine warme Mahlzeit und ein heißes Getränk. Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen mit Drogenproblemen und Substituierte. Aber auch für ihre Angehörigen und Eltern.In Bayern gibt es weiterhin keine Konsumräume, im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern. Diese Räume bieten die Möglichkeit eines risikominimierenden Substanzgebrauchs durch die Anwesenheit von medizinischen Personal oder zum Beispiel der Bereitstellung von sauberenSpritzenbesteck. Für Drogengebraucher*innen hier in Bayern versuchen Kontaktläden dennoch durch Schulungen, Informationen oderSpritzenausgabe, das Risiko des Substanzgebrauchs zu minimieren. Wichtig hierbei ist, dass die Kontaktläden eine drogenpositive Einstellunghaben, d.h. der Konsum wird nicht verboten. Vielmehr geht es darum Unterstützung zu leisten, ein Leben mit Sucht bestmöglich zu gestalten.

Vanessa Cramer, stellvertretende Leiterin des Limit, gibt uns eine kleine Führung durch die Räume des Kontaktladens und stellt uns ihre Arbeit dort vor. Wir möchten somit einen Einblick in die möglichen Probleme und das bestehende Angebot für Drogengebraucher*innen geben.Sicher haben wir auch genug Zeit für Fragen und können in einem offenen Gespräch euren Interessen nachgehen.Wir freuen uns auf euch!Es gilt 2G und eine FFP-2-Maskenpflicht.

| Mi 13:00 . LUISE . Vortrag . zurück zum Programm

Authoritarianism in India (eng.)

. Pranav

India is called the world’s largest democracy, but today this country of almost 1.4 billion people is witnessing a complete deterioration of its democratic institutions, of personal liberties and of constitutionally guaranteed human rights and protections. Under the leadership of Hindutva nationalist, Narendra Modi, India is fast progressing towards becoming an authoritarian state. He, along with his political party, the BJP, and its parent organization, the RSS, are transforming the Indian Republic into a majoritarian state, where any kind of dissent is suppressed, and where state institutions, civil society and the mass media are required to be totally subservient to the command of these organizations and their leadership.

| Mi 15:00 . LUISE . Vortrag . zurück zum Programm

What would Ancient Mayans Advise Today’s Activists? Insights from 5000 years of System Changes (eng.)

. Tiancheng Liu

The world is in crisis, but our current activism doesn’t seem to work – what should we do? 

Unlike existing research which mostly focusing on social movements failed to realise system change, while only looking at a specific short period which may well generate lessons only apply to that specific era, this presentation will provide 9 concrete and succinct theses, upon surveying several real system changes in the past 5000 years, based on up-to-date historical research and most recent archaeological evidence.

Potential academics who would like to try a new paradigm with more social relevance, as well as political activists who are open to renewing our activism instead of repeating setbacks as in recent years, are especially welcome to join the discussion 🙂

| Mi 18:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

Rational am Arsch!

. Max Haarich, Institut für Angewandte Paradoxie der Universität von Užupis

Seit ca. 500 Jahre folgen wir dem rationalen Denken im Descartschen Sinne. Dieses „aufgeklärte“ Denken ist prägend für moderne Industriegesellschaften und bestimmt maßgeblich, wie wir Wissenschaft und Wirtschaft betreiben. Unsere descartisch-rationale Denkweise scheint aber immer mehr zur Gefahr zu werden. Unsere Gesellschaft findet sich an vielen Stellen gefangen in Dilemmata, denen wir mit unserer binär-logischen Denkweise immer weniger entkommen können. Wachstum vs. Nachhaltigkeit, Sicherheit vs. Überwachung und Meinungsfreiheit vs. Rechtspopulismus sind nur einige Beispiele solcher Dilemmata, die typisch sind für viele moderne Industriegesellschaften. Kann uns die Paradoxie Auswege aufzeigen aus den Dilemmata unserer Zeit? Können wir Paradoxie nutzen, um ein neues Menschen- und Weltbild zu entwerfen? Und was halten Algorithmen von Paradoxie? Solchen Fragen geht das Institute für Angewandte Paradoxie mehr oder weniger sinnvoll nach und schließt damit an über 20 Jahre erfolgreichen paradoxen Aktivismus in der litauischen Künstlerrepublik Užupis an.

| Do 12:00 . LUISE . Vortrag . zurück zum Programm

Tiny Forests. The art of modern urban forestry

. Tim Horsch

Ein „Tiny Forest“ ist ein ca. Tennisplatz-großer urbaner Wald, der mit seinen klimatischen Effekten nicht nur Ökosystemleistungen, sondern auch soziale Funktionen erfüllt. Dieser Vortrag zeigt, wie so Probleme der Urbanisierung, des Klimawandels und der Versieglung adressiert werden könnte.

| Do 17:00 . TUM 1.229 . Vortrag . zurück zum Programm

Die (Schein-)Heiligkeit des Rechts. Religionsfreiheit revisited

. Marie Müller-Elmau, Paul Dießelberg und Elisabeth Tscharke von recht verblueffend

Der EuGH entscheidet sich für die Zulässigkeit eines Kopftuchverbots am Arbeitsplatz, der bayerische Ministerpräsident Söder ordnet einen Kreuz-Erlass in jeder bayerischen Behörde an und Rektor*innen fragen sich, ob man muslimische Gebetsräume in Schulen einrichten muss. Das Verhältnis von staatlicher Neutralität und Religionsfreiheit wird ambivalent beurteilt und sorgt für Kontroversen. Was also bedeutet „Religionsfreiheit“? Wo liegen ihre Wurzeln und welche aktuellen Fälle und Vorkommnisse stellen die Existenz einer geschützten Religionsfreiheit infrage?

Wir wollen das komplexe und prägende historische Verhältnis von Recht, Religion und Kirche aufarbeiten und die Beziehung von Recht und Religion im Hier und Heute diskutieren: Wo setzt das Recht der Religionsfreiheit Grenzen und wo die Religionsfreiheit dem Recht? Ist staatliche Neutralität nur unter Einschränkungen der Religionsfreiheit denkbar oder ist gerade ihre Wahrung Ausdruck von Objektivität? Und was bedeutet uns die Religionsfreiheit im (scheinbar) säkularen Staat?

| Fr 16:00 . TUM 1.229 . Vortrag . zurück zum Programm

The Language of Business oder die Verzerrung der Wirklichkeit

. Victor Wagner

In diesem Vortrag stellen wir uns der Frage, wie Unternehmensberichterstattung funktioniert, bzw. nicht funktioniert und welche Probleme diese Art der Repräsentation aufwirft. Berichterstattung wird dabei als eine Möglichkeit gesehen, wie finanziell (und zunehmend auch „nicht-finanziell“) von „außen“ auf Unternehmen geblickt werden kann. Wir konkretisieren das ganze an zwei empirischen Beispielen, Stellenabbau und Forderungen nach mehr „Transparenz“, um den Einfluss von Performanz, Mythen und Konstruktionen im heutigen wirtschaftlichen Diskurs zu erarbeiten.
 
Victor arbeitet am Institut für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung an der LMU: https://www.rwp.bwl.uni-muenchen.de/personen/mitarbeiter/wagner/index.html

| Fr 18:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

How to: Geschlechtergerechte Sprache. Über die Macht der Worte

. Tini Schick

Sprache als Machtmittel für gesellschaftliche Veränderung muss geschlechtergerecht sein. In meinem Vortrag erfahrt ihr was Gendern bedeutet, welches Ziel dahintersteckt und wie ihr es richtig anwendet.

| Sa 12:00 . LUISE . Vortrag . zurück zum Programm

Bioeconomy in Germany. ”wrong track” or driver of sustainable development? (eng.)

. Philipp Neudert

“Bioeconomy” is arguably not a scientific, but a political concept (Pietzsch 2020:3, Patermann/Aguilar 2018). Whereas the term “bioeconomics” was coined by Rumanian economist Nicholas Georgescu-Roegen (1977) as a counterdraft to neoclassical economics, the umbrella term “bioeconomy” is used to describe new modes of production that are based on biological instead of fossil resources. Today, the term is used inconsistently by different actors. The German Bioeconomy Council defines bioeconomy as “the production and use of biological resources (including knowledge), in order to provide products, processes and services in all sectors of the economy within the framework of a sustainable economic system”. It is thus expected to enable sustainable production and consumption, to pave the way for economic futures independent from mineral oil, and to be a driver of sustainable development. This promise has been criticized as misleading by NGOs and academic scholars (Gottwald/Krätzer 2014, Birch 2010). Nevertheless, a coalition of policymakers, private companies, and scientific institutions keeps on pushing and fostering the bioeconomy concept. Various governments and international organizations around the globe have released bioeconomy strategies. After examining the history of the concept, I will invite the participants to discuss to what extent the bioeconomy can be expected to enable more sustainable futures.

| Sa 15:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

Privacy-preserving face recognition (eng.)

. William Koch

The use of video surveillance, let alone face recognition technologies, in public spaces is highly controversial. While some claim that face recognition is essential to effectively combat crime and terrorism, others fear the potential abuse of such systems and how it may impact the freedom of the individual.

We propose a video surveillance framework which maintains the advantages of face recognition while making mass-surveillance as we know it impossible. By leveraging recent work on actively secure multi-party computation in a two-party setting, the privacy of our framework relies on involving two independent parties in the computations. This ensures that a person (such as a terrorist) can only be identified and tracked if all parties agree to contribute their results. It follows that a party cannot solely decide to track specific individuals as this would be detected by the other party. We furthermore address important issues specific to this application such as the implications of corrupted parties and the possibility of reconstructing movement profiles.

Our results show that the offline phase is currently too expensive for large-scale real-time applications, and may need to involve a trusted crypto provider instead. The online phase however performs very well when performing matches against a criminal database with 150 entries. Using only four threads, ten faces can be checked every second without revealing the identity. Due to the parallelizability of the operations, our framework can already work over predefined limited time frames.

| Sa 17:00 . TUM 1.221 . Workshop . zurück zum Programm

Greenwashing. Status Quo, Associations and Debate

. Assoziation E

Greenwashing describes ‘activities by a company or an organization that are intended to make people think that it is concerned about the environment, even if its real business actually harms the environment.’ Definition Oxford Dictionary

eng.: What are current cases of greenwashing? Where does actual commitment to climate justice end, where does greenwashing begin? Can / should sustainability be consumable? What do we expect from companies, what from governments, what from us? Who is this „we“; what are collective forms of action to oppose to greenwashing – or climate change as a whole?
Following initial input from Leon Knop, we will collect further perspectives on these questions from speakers and participants of desorientierungstage. And follow associations in a joint debate, striving beyond the topic itself.

dt.: Was sind aktuelle Fälle von Greenwashing? Wo hört tatsächliches Engagement für Klimagerechtigkeit auf, wo fängt Greenwashing an? Kann/soll Nachhaltigkeit konsumierbar sein? Was erwarten wir dabei von Firmen, was von Regierungen, was von uns? Wer ist dieses „wir“; was sind kollektive Aktionsformen, mit denen wir Greenwashing entgegentreten können – oder die wir insgesamt dem Klimawandel entgegensetzen können und wollen?
Nach einem Startinput von Leon Knop werden wir zu diesen Fragen weitere Perspektiven von Vortragenden und Teilnehmenden der Desorientierungstage sammeln. Und uns in der gemeinsamen Debatte Assoziationen hingeben, die uns in die Thematik hinein und über die Thematik hinaus führen.

| So 12:00 . TUM 1.221 . Vortrag . zurück zum Programm

Was sind Name und Adresse der unsichtbaren Hand? Zum Verhältnis von Antisemitismus und Elitenkritik 

. Leon Reichmann

Antisemitismus hat mit jüdischem Leben nichts zu tun, außer dass er es bedroht. Das zeigt schon der Begriff: Was Semitismus sein soll, malen sich Antisemiten willkürlich aus. Sie bedrohen jüdisches Leben, doch ihr Ziel ist ein anderes. Das „internationale Judentum“ vernichten zu wollen, ist der verzweifelte und unartikulierte Schrei nach der Befreiung vor realen, erlebten Zwängen. Doch diese Zwänge werden nicht von Eliten orchestriert, sondern gesellschaftlich: von der „unsichtbaren Hand“ des Marktes.

| So 16:00 . TUM 1.221 . Workshop . zurück zum Programm

Die Pandemie verstehen. Ein Covid-19 Q&A

. Matthias Lenz und Armin Mauerer

Die Pandemie ist uns ein steter Begleiter geworden. Auch nach zwei Jahren genießt das Virus mediale Präsenz wie kein anderes Thema. Doch Corona ist zu einem Politikum verkommen. In einem Wust aus Schlagzeilen wird es immer schwerer, sich über virologische und medizinische Hintergründe zu informieren. Hier möchten wir Abhilfe schaffen. Wir versuchen Antworten auf Fragen zu geben, die euch aktuell begleiten – oder vielleicht auch schon seit Beginn der Pandemie. Wieso ist COVID-19 eben keine Grippe? Was macht das Virus im Körper? Wie funktionieren die verschiedenen Impfstoffe? Wie sicher und wirksam sind sie? Was zeichnet die Mutanten aus?

Zwei angehende Molekularbiologen und ein Mediziner stehen euch Rede und Antwort.